Erfolg durch Selbst-Bewusstsein

Elisabeth Joe Harriet über die von ihr entwickelte Methode
des Personal-Feature-Mentalizing (PFM)

  • Was ist PFM?
  • Wozu dient PFM?
  • Wer kann von PFM profitieren?
  • Wie funktioniert PFM?

(Zugunsten leichterer Lesbarkeit wurde darauf verzichtet, ständig die männliche und weibliche Form nebeneinander zu stellen. Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass die weibliche Form grundsätzlich mitgemeint ist und mitgedacht werden soll.)

Frau Harriet, warum haben Sie die Methodik des Personal-Feature-Mentalizing entwickelt?
Besonders ManagerInnen in höheren Positionen sind oft nicht in der Lage, ihren sonstigen Fähigkeiten gemäß zu kommunizieren; weder sprachlich, noch körperlich. Diese Leute haben oft das Problem, dass die Wirkung, die sie auf ihre Umwelt haben, ihrer Arbeit eher schadet als nützt.

Wie ändern Sie das?
In Beziehungen soll man nichts ändern und man soll an keinem Menschen etwas ändern. Sehr sinnvoll und hilfreich hingegen ist es, seine Fähigkeiten, seine Möglichkeiten und seine Stärken besser herauszuarbeiten. Meine Arbeit hat zum Ziel, aus dem Menschen im Fremdbild ein Ganzes Gutes, wirkungsvoll „Rüberkommendes“ herauszukitzeln.

Sie ändern die Menschen nicht?
Man soll niemanden ändern, sondern jeden sich selbst sein lassen, das aber optimiert in Bezug auf Effizienz und Authentizität. Ich zeige den Leuten „nur“, wie sie das erreichen können.

Muss denn jeder gut „rüberkommen“?
Das „Rüberkommen“ meint in diesem Zusammenhang jene Emotionen, die man seinen Mitarbeitern, Kollegen, Kunden entgegenbringt. Diese Emotionen sollten im Berufsleben immer gezielt eingesetzt werden. Wenn man sich seiner Emotionen nicht bewusst ist und sie ungefiltert herauslässt, kann man sehr viel Schaden anrichten.

Der Klient kann berufliche Aufgabe besser erfüllen, wenn er sich seiner selbst besser bewusst ist?
Wenn er sich dessen bewusst ist, wer er ist, was er ist, was für Emotionen er in der jeweiligen Situation hat, und wie er sie im Idealfall einsetzt. Das beginnt mit dem berühmten ersten Eindruck. Der ist prägend. Man muss sich eines ganz deutlich vor Augen führen: Es gibt keine zweite Chance für den ersten Eindruck!
Auch das äußere Erscheinungsbild spielt natürlich eine Rolle, ebenso wie die Businessetikette. Denn auch diese Dinge sind bei vielen Leuten, sogar in Top-Positionen, in zu geringem Maße vorhanden. Ganz wichtig in der Wirtschaft: Etikette ist auch eine Sprache, die man beherrschen muss!

Wo ist der Berührungspunkt von Schauspiel und Wirtschaft?
Sowohl Schauspieler, als auch ManagerInnen müssen, metaphorisch gesprochen, Masken aufsetzen und tagtäglich in viele verschiedene Rollen schlüpfen. Der Begriff Masken ist in diesem Kontext absolut positiv zu verstehen; ein Werkzeug, ein Hilfsmittel, um viele Facetten darzustellen. Entscheidend ist natürlich, dass es nicht maskenhaft wirkt. Der Schauspieler ist ja genau deshalb so wirkungsvoll, weil er die Fähigkeit hat, das ganz bewusst zu machen und einzusetzen.

Hat jeder diese Art von Defiziten?
Jeder.

Also könnte auch jeder von Ihrer Arbeit profitieren?
Jeder! Die Sinnhaftigkeit einer solchen Investition ist die zweite Frage, denn – natürlich hat das seinen Preis – wirtschaftlich gedacht wird das sicherlich für Leute aus dem Top-Management interessanter sein als für andere. Lernen und davon profitieren kann jeder.

Wie ist die Herangehensweise an das Problem?
Ich beginne mit der Atmung. Die richtige Atmung unterstützt uns und gibt die notwendige Kraft für alles Weitere. Dann kommen Sprechtechnik und Sprache, schließlich die Bewegung und der Emotionsausdruck. Überall dort, wo in der Kommunikation und im Auftreten Schwachstellen bestehen, wird dann mit konkreten Rollen gearbeitet, die helfen sollen, jederzeit abrufbare Erfahrungs-Synapsen für den Berufsalltag herstellen.

Wie hoch ist der Zeitaufwand?
Ich arbeite ungern länger als 4 Stunden mit jemandem, denn es ist für beide außerordentlich anstrengend. Es geht auch in 2-Stunden Etappen, es kann sein, dass man in 2 mal 4 Stunden irrsinnig viel erreicht hat.

Also sind deutliche Erfolge schon nach kurzer Zeit erreichbar?
Absolut. Das kann bereits innerhalb einer Woche sein. Ist einmal das Aha Erlebnis da, ist der Erfolg schon greifbar nahe.

Kann man Ihre Arbeit denn als Coaching bezeichnen?
Nein, es ist eben kein Coaching. Bislang stehen viele ManagerInnen (die mit mir noch nicht gearbeitet haben!) der Schauspielerei sehr skeptisch gegenüber. Ich habe es deshalb Personal-Feature-Mentalizing genannt. Was ich in diesem Kontext bin, lässt sich am ehesten als Eigenoptimierungsassistentin bezeichnen. Ein Klient hat mir ein besonders schönes Epitheton verpasst. Er nennt mich seinen „Menschenflüsterer“.